Helmut C. Jacobs - Fandangos - Der Fandango in der Zeit Goyas (2016) [Hi-Res]

  • 26 Feb, 16:46
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Artist:
Title: Fandangos - Der Fandango in der Zeit Goyas
Year Of Release: 2016
Label: Es-Dur
Genre: Classical
Quality: flac lossless / flac 24bits - 44.1kHz
Total Time: 01:08:52
Total Size: 356 / 686 mb
WebSite:

Tracklist
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01. Variaciones del fandango Español
02. The tune to the Fandango, a favourite dance of the Spaniards
03. Minuet Afandangado
04. Fandango Andaluz (Andante)
05. Fandango con variaciones para el Fortepiano
06. Fandango
07. Fandango de España
08. Entra el Fandango (Allegretto)
09. Fandango de Cádiz
10. Fandango
11. Der Fandango
12. Variaciones al minué afandangado en Re Menor: Preludio (Largo)
13. Variaciones al minué afandangado en Re Menor: Allegro moderato
14. Variaciones al minué afandangado en Re Menor: Variación 1ª
15. Variaciones al minué afandangado en Re Menor: Variación 2ª
16. Variaciones al minué afandangado en Re Menor: Variación 3ª
17. Variaciones al minué afandangado en Re Menor: Variación 4ª
18. Variaciones al minué afandangado en Re Menor: Variación 5ª
19. Variaciones al minué afandangado en Re Menor: Variación 6ª
20. Variaciones al minué afandangado en Re Menor: Vivo
21. Fandango Alegre
22. Fandango
23. Minué afandangado con 6 variaciones en Sol Menor: Andante
24. Minué afandangado con 6 variaciones en Sol Menor: Variación 1ª
25. Minué afandangado con 6 variaciones en Sol Menor: Variación 2ª
26. Minué afandangado con 6 variaciones en Sol Menor: Variación 3ª
27. Minué afandangado con 6 variaciones en Sol Menor: Variación 4ª
28. Minué afandangado con 6 variaciones en Sol Menor: Variación 5ª
29. Minué afandangado con 6 variaciones en Sol Menor: Variación 6ª
30. Fandango No. 3

Pierre Augustin Caron de Beaumarchais (1732-1799), der Autor der Theaterstücke Barbier von Sevilla und Figaros Hochzeit, schreibt 1764 aus Madrid über die spanischen Tänze: »der geschätzteste hier ist der, den man als Fandango bezeichnet, dessen Musik von extremer Lebhaftigkeit ist und der aus einigen anzüglichen Schritten und Figuren besteht, […] deren recht gute Ausführung mich, der ich nicht zu den schamhaftesten Menschen gehöre, bis zu den Augen hat schamrot werden lassen. […] Der Geschmack an diesem obszönen Tanz […] ist in diesem Volk so verwurzelt. […]«

Seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hat der Fandango zahlreiche Komponisten außerhalb der Iberischen Halbinsel zur Notation von Fandangos oder Fandangomelodien, zu Bearbeitungen oder freien eigenen, von der Gattung inspirierten Kompositionen angeregt, beispielsweise Gluck, Mozart und Beethoven (der in einem seiner Notizbücher von 1810 den Anfang eines Fandangos notiert hat, dessen Faksimile im CD-Booklet erstmals veröffentlicht wird), Salieri, Schumann oder Henze. In Spanien selbst wurde der Fandango von zahlreichen anonymen und Komponisten wie Félix Máximo López, José Antonio Martí, José Blasco de Nebra und Gaspar Schmidt Comaposada zu Papier gebracht. Auch der in Spanien lebende italienische Komponist Domenico Scarlatti hat einen Fandango komponiert. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde der Fandango allmählich vom Bolero und später vom Flamenco abgelöst.

Seit der Romantik prägte der Fandango in erheblichem Maße das europäische Spanienbild und reichte im 19. Jahrhundert oft als einziges Versatzstück aus, um eine spanische Atmosphäre zu erzeugen. Seine weitreichende Popularität erlangte der Fandango im 18. Jahrhundert durch die gegen die Moral der streng katholischen Gesellschaft verstoßende provozierende Erotik. Er ist dennoch heute, von wenigen Stücken abgesehen, vergessen. Durch seine Forschung über den Maler Francisco José de Goya y Lucientes (1746-1828), dessen provozierende Bilder Die bekleidete Maja und Die nackte Maja Goya zu ähnlichem aber dauerhaften europäischen Ruhm verhalfen, stieß der Akkordeonist und Romanist Helmut C. Jacobs auf unbekannte Fandangos und nahm eine umfangreiche Spurensuche in den Archiven, Bibliotheken und Musiksammlungen nach den Manuskripten auf. Jacobs konnte so in diesem Projekt zwei seiner Interessen, die Wissenschaft und die Musik verbinden. Es entstand eine CD, die den Mikrokosmos des Fandangos auf ungewöhnliche Weise abbildet, einerseits durch eine wissenschaftliche Aufarbeitung der einzelnen Werke und andererseits durch die klangliche Umsetzung auf einem zweimanualigen Einzeltonakkordeon mit chromatischen Knopftastaturen. Mit Ausnahme eines Fandangos, der für das Saiteninstrument Psalter bestimmt war, sind die eingespielten Werke für ein Tasteninstrument komponiert, das nicht in jedem Falle spezifiziert wird (Cembalo, Pianoforte oder Orgel manualiter). Alle Stücke hat Jacobs originalgetreu in Tonart und Spielanweisungen auf dem Akkordeon realisieren können, und dessen Farbenreichtum bereichert feinsinnig die Fandangos. Man könnte meinen, wenn das Akkordeon schon damals existiert hätte, wären Fandangos für dieses Instrument geschrieben worden.