Plamena Nikitassova & Aline Zylberajch - Mozart und seine Zeitgenossen (2019) [Hi-Res]
Artist: Plamena Nikitassova, Aline Zylberajch
Title: Mozart und seine Zeitgenossen
Year Of Release: 2019
Label: Claves Records
Genre: Classical
Quality: flac lossless / flac 24bits - 44.1kHz
Total Time: 01:16:35
Total Size: 355 / 740 mb
WebSite: Album Preview
Title: Mozart und seine Zeitgenossen
Year Of Release: 2019
Label: Claves Records
Genre: Classical
Quality: flac lossless / flac 24bits - 44.1kHz
Total Time: 01:16:35
Total Size: 355 / 740 mb
WebSite: Album Preview
Tracklist
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01. Sonate in Es, K. 302: I. Allegro
02. Sonate in Es, K. 302: II. Rondo-Andante grazioso
03. Thema mit Variationen aus „Airs variés pour un violon“: Andantino
04. Sonata à Violine Solo col Accompagnemento: I. Allegro
05. Sonata à Violine Solo col Accompagnemento: II. Andantino con tenerezza
06. Sonata à Violine Solo col Accompagnemento: III. Andantino Gratioso
07. Sonata à Violine Solo col Accompagnemento: IV. Cantabile con accompagnamento pizzicato. Basso tacet.
08. Sonata à Violine Solo col Accompagnemento: V. Scherzando
09. Sonata per il Cembalo con Violino obligato F-Dur: I. Andantino grazioso
10. Sonata per il Cembalo con Violino obligato F-Dur: II. Allegro ma non troppo
11. Sonata per il Cembalo con Violino obligato F-Dur: III. Minuetto
12. Thema mit Variationen aus „ Airs variés pour un violon“: Romance
13. Sonate für Klavier und Violine in B-Dur, K. 454: I. Largo
14. Sonate für Klavier und Violine in B-Dur, K. 454: I. Allegro
15. Sonate für Klavier und Violine in B-Dur, K. 454: II. Andante
16. Sonate für Klavier und Violine in B-Dur, K. 454: III. Allegretto
Das späte 18. Jahrhundert hatte einen nahezu unstillbaren Bedarf an Kammermusik. Bedingt durch die sozialen Umwälzungen dieses Zeitalters, die den Übergang von der feudalistischen zur bürgerlichen Gesellschaft markieren, war das Musizieren in geselligen Kreisen nicht länger das Privileg einer adligen Minderheit, sondern drang immer mehr in die Welt der bürgerlichen Salons vor. Die großen Musikverlage in London, Paris, Amsterdam, Leipzig und Wien erkannten hier rasch eine Marktlücke und veröffentlichten eine schier unüberschaubare Menge an Drucken, zum Teil in erstaunlich großen Auflagen. Zugleich bedeutete der Verkauf von ungedruckter Kammermusik für die Komponisten weiterhin ein einträgliches Zubrot, denn viele zahlungskräftige Dilettanten waren darauf erpicht, sich ein ganz eigenes, erlesenes Repertoire zusammenzustellen. Kaum ein Komponist ließ sich diese lukrative Einnahmequelle entgehen; die Anfänger im Metier fanden hier eine probate Methode, sich einen Namen zu machen, und etablierte Meister konnten sich, wenn sie es geschickt anstellten, auf diesem Weg ein finanzielles Polster schaffen, das dann die Veröffentlichung riskanterer Projekte ermöglichte.
Der Stil der Kammermusik war in besonderem Maße von den Vorlieben des teils aus versierten Amateuren, teils aus professionellen Virtuosen bestehenden Publikums bestimmt. Vor allem erwartete man Eingängigkeit, schöne Melodien und Esprit – nicht aber komplexe motivische Arbeit und andere schwer verdauliche Inhalte. Das Zurschaustellen spieltechnischer Kunstgriffe und instrumentaler Virtuosität war durchaus erwünscht, sofern der Tonfall der galanten Konversation hierdurch nicht beeinträchtigt wurde. Das künstlerische Ideal lag in jener schwer zu beschreibenden Melange, die sich gleichermaßen aus Charme und Eleganz, aus geistreicher Pointiertheit und geselligem Austausch zusammensetzte und die, nach dem Zeugnis Leopold Mozarts, schwerer gelang, „als alle die den meisten unverständliche künstliche harmonische Progressionen und schwer auszuführende Melodyen“. Während die Gattung der Sinfonie unter den Händen der Wiener Klassiker Haydn, Mozart und Beethoven die Sphäre der Unterhaltungsmusik verließ und sich anschickte, komplexe philosophische Konzepte umzusetzen – und damit zum „anerkannt Höchsten der Instrumentalmusik“ (G. Schilling, Enzyclopädie der gesammten musikalischen Wissenschaften, 1838) avancierte –, bildete die Kammermusik die Inhalte der bürgerlichen Gesprächs- und Salonkultur ab und brach die stilistischen und ästhetischen Errungenschaften der Sinfonik auf eine leichter goutierbare Ebene herunter.
Kaum ein Komponist hat sich der Kammermusik mit so viel Hingabe und Geschick angenommen wie Wolfgang Amadeus Mozart, dessen Sonaten in der bürgerlichen Musikkultur des später 18. und frühen 19. Jahrhunderts zum Inbegriff des Schönen in der Musik aufstiegen. Die Werke vieler seiner Zeitgenossen hingegen fielen schon bald dem Vergessen anheim und warten zum großen Teil bis heute auf die ihnen angemessene Würdigung. Die vorliegende CD unternimmt den Versuch, Mozarts Kammermusik wieder in ihren zeitgenössischen Kontext einzubetten. Fast gänzlich vergessene Figuren treten an die Seite des großen Meisters und verdeutlichen uns mit ihren Werken, dass der Weg zur Klassik ein vielschichtiger und faszinierender Prozess war.